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Zeckenimpfung

Zu Beginn der warmen Jahreszeit ist sie wieder in aller Munde: die Zeckenimpfung. Leider ranken sich aber nach wie vor einige Mythen und Irrglauben um diese Immunisierung, ihre Wirkung und Nebenwirkungen.

 

Was kann die Zeckenschutzimpfung wirklich leisten?

Bereits der Name der Zeckenimpfung ist irrführend, denn weder verhindert sie Zeckenstiche, noch wirkt sie gegen alle potenziell übertragenen Krankheiten. Tatsächlich handelt es sich bei dem Mittel um einen Schutz gegen eine einzige Krankheit: die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder abgekürzt FSME. Dieser besteht aus abgetöteten Viren, durch die der Körper selbst Abwehrstoffe bildet.
Gegen Borreliose, Fleckfieber, Ehrlichiose und Babesiose sowie die weiteren über 50 Krankheiten, die durch einen Zeckenstich übertragen werden können, ist die Impfung hingegen machtlos.


 

Wann ist die Zeckenimpfung sinnvoll?

Trotz häufigen Aufenthalten im Freien, im Haushalt lebenden Hunden und Katzen und ständigen Spaziergängen durch hohes Gras kam es noch nie zu einem Zeckenstich? Dann ist die FSME Impfung nicht unbedingt sinnvoll. Anders verhält es sich in folgenden Fällen:

  • Es kam bereits häufiger und trotz Vorsichtsmaßnahmen zu Zeckenstichen
  • Ein Urlaub in einem Risikogebiet ist geplant
  • Es kommt durch eine Umstellung plötzlich zu vermehrten Aufenthalten in zeckenreichen und gefährdeten Gebieten

 

Auch wer zu immungeschwächten Gruppen gehört, sollte eine Impfung in Betracht ziehen. Ratsam ist es vor allem für alle Menschen, die aufgrund von Alter und Geschlecht mit einem schweren Verlauf der FSME rechnen müssen. Dazu gehören in erster Linie ältere Männer, da diese deutlich öfter und erheblich stärkere Symptome zeigen. Grund für diese Vorsicht und die Bedenken gegen die Immunisierung sind deren mögliche Nebenwirkungen, die hier ebenso wie bei anderen Impfungen auftreten können.

Sollte ich mein Kind gegen FSME impfen lassen?

Die Zeckenimpfung wird in der Regel nicht bei Kindern unter 6 Jahren durchgeführt. Grund hierfür ist, dass diese selbst bei einer Infektion meist nur sehr schwache Symptome zeigen. Zudem können Impfschäden bei ihnen deutlich schwerer verlaufen.

 

Welche Nebenwirkungen kann die Zeckenschutzimpfung haben?

Wie bereits erwähnt, ist die Zeckenimpfung nicht frei von Gefahren und Nebenwirkungen.

Auftreten können:

  • Lokale Schmerzen und Schwellungen
  • Fieber
  • Grippeähnliche Symptome
  • Lähmungen
  • Schmerzen
  • Teilweise irreparable Schäden des neurologischen Systems, bis hin zum Tode

 

Bei modernen Impfstoffe treten deutlich weniger schwere Nebenwirkungen und Todesfälle auf. Wie bei jeder anderen Impfung auch sind Impfschäden jedoch nicht auszuschließen. Hier muss also klar abgewogen werden, ob eine FSME Immunisierung wirklich erforderlich ist.

 

Mit welchen Kosten und welchem Aufwand muss ich für die FSME-Impfung rechnen?

Je nach gewähltem Schema erfolgt die FSME Schutzimpfung in zwei oder drei Gaben des Mittels. Bis zu drei Arztbesuche müssen hierfür also eingeplant werden. Dabei wird die zweite Impfung ein bis drei Monate nach der ersten Gabe verabreicht. Die eventuelle dritte Impfung erfolgt bis zu einem Jahr später. Erst dann ist der Langzeitschutz gegen FSME aufgebaut.

Die Kosten hierfür werden für gewöhnlich von der Krankenkasse getragen, vor allem, wenn es sich um Bewohner von Risikogebieten handelt. Auch bei Urlauben oder Reisen in ein solches Gebiet werden die Kosten zumeist von der Krankenkasse getragen. Im Vorfeld sollte aber bei der Kasse angefragt werden. Wie hoch die Kosten beim Selbstfinanzieren der Impfung sind, richtet sich nach dem Preis des gewählten Mittels sowie den Zusatzkosten beim Arzt. Mit etwa 60,00EUR pro Impftermin sollte gerechnet werden. Genaue Auskünfte darüber kann jedoch nur der Arzt selbst erteilen.

 

Wie lange wirkt der Impfschutz?

Bei der Zeckenimpfung mit insgesamt drei Gaben des Impfstoffes besteht eine Immunität von drei bis fünf Jahren. Wann eine Wiederholung empfehlenswert ist, richtet sich nach dem gewählten Mittel und den Angaben des Arztes.

 

Gibt es eine Möglichkeit der kurzfristigen Immunisierung gegen FSME?

Bei kurzfristiger Notwendigkeit des Impfschutzes kann eine sogenannte Schnellimmunisierung erfolgen. Auch hierfür sind aber ein bis zwei Monate, sowie zwei bis drei Gaben des Impfstoffes notwendig. Nach diesem Schema wird der Schutz gegen FSME zwar schneller aufgebaut, er hält aber nicht lange vor. Bereits ein bis anderthalb Jahre nach der anfänglichen Immunisierung muss der Schutz aufgefrischt werden.

Eine Zeckenimpfung ist nicht immer nötig und sollte aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und Impfschäden auch nicht unbegründet erfolgen. In Risikogebieten ist sie allerdings ein verlässlicher Schutz gegen FSME und daher sinnvoll – vor allem für gefährdete Personengruppen und bei Menschen, die mit einem schweren Verlauf der Krankheit rechnen müssen.

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